Jagd & Macht

Die Ausstellung

In der Schorfheide sind Jagd und Macht seit hunderten von Jahren miteinander verwoben. Die Ausstellung, die sich über ein Ensemble aus Jagdschloss, Museumsscheune und Remise erstreckt, macht diese enge Verbindung an Beispielen der Historie und Zeitgeschichte erlebbar.

MARKGRAFSCHAFT BRANDENBURG, KÖNIGREICH PREUSSEN UND DEUTSCHES KAISERREICH

Im schlichten zweigeschossigen Jagdschloss mit seinem fast quadratischen Grundriss und einer interessanten Stuckdecke wird dem Besucher die Ära Brandenburgischer Markgrafen, Preußischer Könige und Deutscher Kaiser und deren vielfältiger Einfluss auf die Entwicklung in der Schorfheide mit vielen Originalexponaten näher gebracht.

WEIMARER REPUBLIK, NATIONALSOZIALISMUS UND DDR-DIKTATUR

In der Museumsscheune werden durch umfangreiches Bild- und Tonmaterial die Umbruchzeit von der Demokratie der Weimarer Republik zur Diktatur der NS-Zeit und die jüngere Vergangenheit bis zur Wendezeit unter dem Blickwinkel „Jagd und Macht in der Schorfheide“ verdeutlicht. Über zwei Etagen wird mit dem immer wieder überraschenden Wechsel der Blickachsen, ergänzt durch Videoprojektionen, gespielt. Die raumgreifende Audio-Installation lässt die verschiedenen Epochen und historischen Ereignisse in unterschiedlichen Klangwelten erlebbar werden. Unter anderem sind Ausschnitte aus Tierfilmen, drei überlebensgroße Bronze-Skulpturen des Bildhauers Arno Breker sowie ein Modell des ehemaligen Waldhofes Carinhall zu sehen.

Eine multimediale Inszenierung

Die Schorfheide

In der Remise des Jagdschlosses erzählt eine multimediale Inszenierung in 40 Minuten auf drei Leinwänden die Geschichte der Schorfheide und stimmt auf den Rundgang durch die Ausstellung ein. Der Film ist fester Bestandteil der Ausstellung „Jagd und Macht“. Gezeigt wird er zu den Öffnungszeiten des Museums.

Bücher

Die Bücher zur Ausstellung

Zeitgeschichte zum Mitnehmen

Helmut Suter, Vorsitzender des Schorfheide-Museum e. V., lebt in Groß Schönebeck und ist Jagdhistoriker. Von ihm erschienen sind zahlreiche Bücher zur Jagd- und Landesgeschichte.

Seit jeher dient die Jagd dem Zeitvertreib und der Selbstdarstellung der Mächtigen. In Deutschland war ihr Revier die Schorfheide. Hier jagte Kaiser Wilhelm II. bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, hier schossen die Großen der Weimarer Republik, hierher lud der NS-»Reichsjägermeister« Hermann Göring Gäste aus aller Welt zur braunen »Jagddiplomatie« in den Waldhof Carinhall. Und auch Erich Honecker jagte hier – unter anderem mit Leonid Breschnew und Franz Josef Strauß. Dieser Band erzählt die faszinierende Geschichte der hohen Jagd in der Schorfheide von den Anfängen bis in die jüngste Vergangenheit. (256 Seiten, 343 Abb.) ISBN 978-3-89809-090-2
Jahrhundertelang war die Jagd ein Privileg der Mächtigen und Mittel ihrer Selbstinszenierung. Zu den größten und berühmtesten Jagdgebieten in Deutschland zählt die nördlich von Berlin gelegene Schorfheide. Helmut Suter erzählt ihre Geschichte von der Gründung des Königlichen Hofjagdamtes 1820 bis zum Halali mit dem Ende der Monarchie 1918. Preußische Könige und deutsche Kaiser kamen in dieser Zeit regelmäßig zur Jagd hierher – und luden auch herrschaftliche Gäste ein, um nebenher Politik zu machen. (256 Seiten, 100 Abb.) ISBN 978-3-89809-113-8
Jagd unterm Hakenkreuz – Hermann Göring, Carinhall und das Jagdrevier Schorfheide Helmut Suter erzählt in seinem Buch die faszinierende Geschichte der hohen Jagd vom Ende der Weimarer Republik bis in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs. Er berichtet vom Waldhof Carinhall, in dem »Reichsjägermeister« Hermann Göring Gäste aus aller Welt zur braunen Jagddiplomatie empfing, aber auch von der willigen Unterwerfung der deutschen Jägerschaft unter die Doktrin des NS-Regimes. (256 Seiten) ISBN 978-3898091800
Die Führungselite der DDR nutzte die Jagd als Freizeitvergnügen und als Mittel der Politik. Insbesondere Erich Honecker war geradezu jagdbesessen und kürzte häufig Sitzungen ab, um sich auf die Pirsch zu begeben. Im Jagdrevier Schorfheide wurden nicht nur staatstragende Entscheidungen getroffen und Intrigen geschmiedet, sondern auch illustre Gäste aus West und Ost empfangen – von Chruschtschow und Breschnew bis hin zu Helmut Schmidt und Franz-Josef Strauß. Dieses Buch blickt hinter die Kulissen des Jagdwesens von den letzten Kriegstagen 1945 bis hin zu Honeckers »letztem Hirsch« als Sinnbild für den Zusammenbruch der DDR. (224 Seiten, 185 Abb.) ISBN 978-3-89809-146-6

Wie das Ehepaar Hofer durch den Strom der Zeiten schwamm

Görings Kunstbeschaffer und seine Frau

Zum ersten Mal wird die Geschichte des Kunsthändlers Walter Andreas Hofer und seiner Frau Bertha erzählt.

Derzeit vergriffen - eine Neuauflage ist in Arbeit.

Zum ersten Mal wird die Geschichte des Kunsthändlers Walter Andreas Hofer und seiner Frau Bertha erzählt. Sie war Hermann Görings Gemälde-Restauratorin, er betreute als „Direktor der Kunstsammlungen des Reichsmarschalls" die Gemäldesammlung Görings in Carinhall und verschaffte ihm viele hundert enteignete, geraubte, manchmal auch gekaufte Kunstwerke. Bertha Hofer restaurierte später Gemälde für Konrad Adenauer. Horsta Krum berichtet spannend, wie Hofer auch nach 1945 geschickt taktierte und für seine Beteiligung am Kunstraub der Nazis nicht bestraft wurde. Sogar nach seiner letzten kriminellen Tat - 1971 lässt er eine Verbrecher-Bande zwei kleine kostbare Gemälde aus dem Florentiner Palazzo Vecchio stehlen - geht Hofer straffrei aus.

"Das Werk schließt eine Forschungslücke über das Ehepaar Hofer. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Rolle von Görings Händler und seiner Ehefrau, gerade in Hinsicht auf die Nachkriegszeit mit überraschenden Ergebnissen." Hanns Christian Löhr, Autor von „Der Eiserne Sammler - Die Kollektion Hermann Göring"

Görings Kunstbeschaffer und seine Frau. Horsta Krum. Erscheinungstermin: 16. September 2023, 264 Seiten, 30 Abb., Preis: 26,90 € ISBN 978-3-9824688-2-2

Schlossgeschichte zum mitnehmen

Von der Burg zum Jagdschloss

Jagdhistoriker Helmut Suter bietet einen interessanten Streifzug durch die 700-jährige Baugeschichte des Jagdschlosses Schorfheide.

Das neue Buch des Jagdhistorikers Helmut Suter bietet einen interessanten Streifzug durch die 700-jährige Baugeschichte des Jagdschlosses Schorfheide. Dabei wird nicht nur die Architekturgeschichte des Schlosses mit seinen vielfältigen Umbauten und Renovierungen anhand umfangreichen Quellenmaterials beschrieben. Auch die zahlreichen Bewohner und Nutzer des Schlosses und seiner Vorgängerbauten – die Askanier, die Kurfürsten, Könige und Kaiser aus dem Hause Hohenzollern, die Heidereiter, Landjäger und Oberförster – kommen mit ihren Geschichten, Mythen und Sagen zu Wort. Kartenmaterial, Grundrisse und Fotos ergänzen den Text sehr aufschlussreich. Ein schönes Souvenir und Mitbringsel für jeden Schlossbesucher.

Von der Burg zum Jagdschloss. Helmut Suter. Erscheinungstermin: 10. Mai 2020, 80 Seiten, 40 Abb., Preis: 12,50 € ISBN 978-3-00-065365-0

Ortsgeschichte zum mitnehmen

Die erste Preußische Forstschule

Das neue Buch des Jagdhistorikers Helmut Suter bietet einen interessanten Einblick in die Entstehung und Führung der ersten preußischen Forstschule in Groß Schönebeck.

Jagdhistoriker Helmut Suter beschreibt auf spannende Weise die Entstehung der ersten Preußischen Forstschule in Groß Schönebeck und den von Höhen und Tiefen geprägten Lebensweg deren Gründers Ortsschullehrer Karl Friedrich Kortenbeitel (1837–1887).

Die erste Preußische Forstschule. Helmut Suter. Erscheinungstermin: 19. August 2022, 172 Seiten, 42 Abb., Preis: 20,90 € ISBN 978-3-9824688-1-5

Kunstgeschichte zum Mitnehmen

Die Nymphe von Fontainebleau

Anlässlich der Aufnahme des Bronzereliefs der Nymphe von Fontainebleau in die ständige Ausstellung ‚Jagd und Macht‘ im Jagdschloss Schorfheide ist eine Publikation erschienen.

Derzeit vergriffen - eine Neuauflage ist in Arbeit.

Anlässlich der Aufnahme des Bronzereliefs der Nymphe von Fontainebleau in die ständige Ausstellung ‚Jagd und Macht‘ im Jagdschloss Schorfheide ist eine Publikation erschienen. Vorgestellt wird die Geschichte der Entstehung und der Bedeutung des 1543 von Benvenuto Cellini (1500-1571) geschaffenen Bronzereliefs, das sich heute im Louvre in Paris befindet. Weiter beschreibt die Autorin, wie ein Bronzeabguss dieses Reliefs der Nymphe von Fontainebleau im Auftrag von Herrmann Göring (1893-1946), dem zweitmächtigste Mann im NS-Staat, 1942 nach Carinhall, seinem Anwesen in der Schorfheide, kam und im Laufe der weiteren Geschichte nach verschiedenen Zwischenstationen 2019 in den Park des Jagschlosses Schorfheide gelangte.

Die Nymphe von Fontainebleau. Kerstin Kämpfe. Erscheinungstermin: 26. September 2019, 50 Seiten, 26 Abb., Preis: 9,50 € ISBN 978-3-00-063795-7

Der Großteil des Erlöses der Publikation kommt dem Schorfheide-Museum e.V. zur Erweiterung und zum Erhalt der Sammlung in der Ausstellung "Jagd und Macht" zugute.